Samstag, 9. April 2011

Halbzeit!

Liebe Freunde der seichten Unterhaltung, ich bin's wieder, euer Siggi Sommer. Mal wieder ist's lang her, ABER diesmal war wieder (teilweise) das Internet unser Feind, hinzu kommt der ständige Zeitmangel sowie unsere kulturellen Verpflichtungen den Einheimischen gegenüber. Man möchte als Botschafter unseres Landes natürlich einen möglichst guten Eindruck hinterlassen. Also letzter Stopp war Melaka, danach gings ja für lediglich eine Nacht nach Kuala Lumpur (KL). Wie es der Zufall so wollte liefen uns, nachdem wir uns erneut Gewissheit über die Qualität diverser Fast Food Ketten verschafft hatten, ein paar grüne Männchen über den Weg. Nach einiger Überlegung sollte sich herausstellen, dass just an diesem Tag der St. Patrick's Day zelebriert wird.

Also rein in grüne T-Shirts und ab ins Getümmel. Dank der Unterstützung teils alkoholhaltiger Getränke kamen wir mit den ein oder anderen, wir möchten sie Locals nennen, ja jetzt kommts, Locals ins Gespräch.



Besonders möchten wir Amy hervorheben, die ihrerseits mit einem deutschen leiert ist.

Der Abend nahm mal wieder gewohnt seinen Lauf. Wir haben unsere Trinkfestigkeit unter Beweis gestellt und uns auf ein baldiges Wiedersehen mit Amy geeinigt. Aufgrund der Tatsache, dass wir erst relativ früh unser (geniales, himmlisches, bis dato bestes) Bett erreicht haben war am nächsten Tag die Sonnenbrille unser ständiger Begleiter. Am nächsten Tag gings dann mit dem Bus in die Cameron Higlands, berühmt für die Teeplantagen und Erdbeerfarmen (?!?). Dort wollten wir uns mit Gesine, die wir auf Koh Phan Gan kennengelernt hatten auf einen Absacker treffen. Angekommen werden wir schon von dem Kölsche Mädel in unserem Hostel begrüßt. Kurzer Abstecher zur Qualität unseres Hostels: Zu allererst, es kostete 2,5 € p.P.! Eigentlich unschlagbarer Preis :) Es gab ein großes Dorm und wir hatten als einzige ein Separet direkt neben dem Dorm ("Geil!"). Als wir dann unsere Suite bezogen hatten kam das böse Erwachen. Man muss wissen, dass es in den Highlands bis auf 5 Stunden am Morgen ständig regnet und das Hostel aus Holz errichtet wurde. Im allgemeinen führt Feuchtigkeit, hervorgerufen durch etwa Dauerregen, unter Zuhilfenahme der falschen Holzsorte zu einem etwas modrigen Geruch. Jetzt mulipliziert man diesen Geruch mit der Unendlichkeit und addiert die Ewigkeit. So hat es in unserer Honey Moon Suite geduftet. Aber alles kein Problem, es gab ja einen Abzug in unserem Zimmer, "den schalt ma doch einfach ein". Der Fehler steckt im Detail, Steckdose defekt. Also was bleibt uns übrig als im hiesigen Supermarkt eine Flasche Chivas zu kaufen und unseren Geruchssinn zusammen mit Gesine zu betäuben um dem Geruch aus schimmligen Holz und Bettwanzen-Mittel zu entkommen. Der Plan hat dann auch funktioniert. Ärgerlich war allerdings, dass Gesine am nächsten Morgen aufbrechen musste und wir einen Tag mit Sightseeing vor uns hatten. Nur die harten kommen in den Garten. Also mit tauber Nase aufgestanden, voller Vorfreude auf die unvergleichlichen Sehenswürdigkeiten in dem allzu schmalen regenfreien Zeitfenster (Diesmal hätten wir auch gerne die Sonnenbrillen in Anspruch genommen, allerdings wären wir wohl die einzigen weit und breit gewesen). Erster Stopp waren die Teeplantagen.

Schön anzusehen und auch interessent, zumal wir im nächsten Stopp auch eine Tee-Fabrik angelaufen haben. Ab hier sind wir aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen (Vorsicht: Ironie). Wir kamen in den Genuss eine der wenigen Erdbeer-Farmen weltweit zu besichtigen. Für uns natürlich das erste Mal so etwas zu sehen. Von den eigentlichen Erdbeeren abgesehen war natürlich der ganze Ort von Erdbeeren geprägt. Danach gings zu den Honigbienen - für uns Europäer unvorstellbar ;) Zu guter letzt wurden wir dennoch mit einigen Ortsansässigen Insekten und anderem Getier vertraut gemacht.


Aber Skorpione, Schlangen und Co. kennen wir deutsche natürlich schon im Vergleich zu Erdbeeren (ERDBEEREN!!!) und Bienen (ohne Worte). Zurück im Hostel haben wir erstmal unseren Schlafmangel bekämpft, diesmal leider Gottes ohne die entsprechende Prise Betäubungsmittel. Wir haben dann festgestellt, dass die menschliche Nase nach einer gewissen Zeit auch Gerüche ausblenden kann. Als Tribut ist die Nase dann ein bis zwei Tage etwas taub :) Leidgeplagt durch den Regen war unser nächstes Ziel die Insel Langkawi im Nordwesten Malaysias. Sonne tanken stand auf dem Plan. Auf unserem Weg haben wir die beiden Engländerinnen Sophie und Jenny (äußerst trinkfest gebührend ihrer Herkunft) sowie den local (klingt cool, oder? :P) Abang kennengelernt. In einem Akt unvorstellbarer Gastfreundlichkeit (als deutsche sind wir das nicht gewöhnt) hat Abang uns vier quer über die Insel mit seinem Auto chauffiert. Zu anfangs nicht über seine Absichten sicher, haben wir das Angebot etwas skeptisch angenommen. Erstmal gings mit unseren beiden Insel-A...eh Engländerinnen zum Abendessen mit anschließendem "Absacker".

Wollten wir wirklich nicht aber getreu unserer Verpflichtung als Botschafter mussten wir auch diese Bürde auf uns laden. Zwischendrin mussten wir wieder einen wirklich ekelhaften Sonnenuntergang beobachten. Vermutlich hat sich unsere Netzhaut bis heute noch nicht regeneriert.

Irgendwann gegen 5 Uhr morgens haben wir dann unmittelbar vor unserem Zimmer die beiden Locals Niequ und Art kennengelernt. Vermutlich durch unsere Schilderungen über die Freundlichkeit über Abang angestachelt haben es sich die Jungs wohl als Aufgabe vorgenommen diese Freundlichkeit noch zu übertreffen. So waren die Jungs unsere ständigen und hilfsbereiten Begleiter während der acht Tage auf Langkawi (7 komplett verregnete und ein halber regenfreier Tag). Aber dank des Regens konnten wir das Ungeheuer von Lochness für die Ewigkeit festhalten ;)

Am nächsten Tag konnten wir dann (dank Regen ;) ) unser Zimmer erst zum Abendessen (mit Sonnenbrille) verlassen. Wieder durften wir die Gesellschaft von Sophie und Jenny genießen. Hinzu haben wir uns mit Abang verabredet um uns für seine "Taxi-Fahrt" zu bedanken. Irgendwann hat uns dann der Nicht-Trinker Abang verlassen, der Abend lief dann wieder so dahin....Bar, Disco, spät, Bett. Am nächsten Tag dann wieder zum Essen gegen 16 Uhr das Zimmer verlassen (Ja! Regen!)...Bis Benny dann gegen 18 Uhr mit Schüttelfrost und 40 Fieber und den üblichen Nebenwirkungen einer saftigen Magen-Darm-Grippe das Zimmer für die nächsten 4 Tage aufgesucht hat. Hier trennen sich dann Andis und meine Geschichte. Meine ist kurz und knapp erzählt: Bett und Toilette. Die von Andi ging konsequent in zuvor eingelegtem Kurs weiter ;) Dank unseren beiden Freunden Art und Niequ und meinen fürsorglichen Kameraden Andi wurde ich während meiner bettlägrigkeit mit Obst und Baguette versorgt. Verpasst hab ich dann dank Regen (kein Spaß) nicht wirklich viel...irgendwann nach 5 Tagen haben uns die Engländerinnen Richtung Thailand verlassen. Dafür haben wir dann die beiden Holländer Theo und Sheila kennenglernt mit denen wir dann genau am letzten Tag, eindlich bei Sonnenschein, etwas von der Insel sehen konnten.




Ähnlich wie nach den Cameron Highlands sind wir von Langkawi in Richtung Perhentian Islands in der Hoffnung auf ein paar Strandtage aufgebrochen. Also auf Langkawi in Richtung Hafen aufgebrochen läuft uns wer am Hafen in die Arme??? Abang, der diesselbe Fähre nimmt wie wir! Auf dem Festland haben wir dann noch zusammen mit ihm zu Abend gegessen bevor unser Bus in Richtung "Paradies" abfahren sollte. Abang hat uns dann auch hier wieder zum Bus-Terminal gefahren. Einzigartige Erfahrung solche Menschen kennenzulernen. An der Osküste mussten wir dann in Ungewissheit auf unsere Überfahrt zur größeren der beiden Perhentian Inseln warten. Es stellte sich nun heraus, dass man lediglich mit kleinen Speedbooten übersetzen kann die eben nur bei entsprechendem Seegang fahren können. Es kommt wohl vor, dass man auch mal ein paar Tage warten muss bis man zur oder von der Insel kommt. Irgendwann nach drei Stunden Wartezeit wurde dann die freudige Nachricht verkündet, dass der Seegang ruhig genug wäre. (Haha!). Also ab an die Anlegestelle. Etwas verwirrt haben Andi und ich beobachtet wie manche Touristen ihr gesamtes Gepäck in Kunststoffsäcken verpacken. "Ha! Brauch ma net. Des bissl Regen macht scho nix". Im Boot fahren wir dann Richtung Ende des Hafenbeckens. Andi genießt die Umgebung. Benny vorausschauend wie eh und je blickt in Richtung Übergang von Hafen und Meer. "Andi, schau mal!" - "Scheisse!" Im Anblick riesiger Wellen hat es uns beiden dann kurzzeitig die Sprache verschlagen. Die Fahrt war dann abenteuerlich wenn nicht lebensgefährlich (zwei Wochen zuvor sind zwei Touristen auf solch einer Fahrt tödlich verunglückt) Kurze Zusammenfassung der Fahrt: Wellen, große Wellen und manche noch größer, schneller und skrupelloser Fahrer, Bennys Rucksack scheint 1,5 m in der Luft zu stehen, Andi und Benny meinen schon er landet im Meer während auch sie in selber Höhe die Schwerelosigkeit genießen, Bandscheiben um gefühlte 10 Jahre zwangsgealtert aber wir haben es überlebt. Auf der großen Insel haben wir dann unser etwas überteuertes aber sehr komfortables Quartier bezogen. Bei Regen. Wieder bzw. immer noch. Also sitzen wir zwei Tage auf der Insel bei sinnflutartigen Regengüssen. Am dritten Tag sind wir dann bei strahlendem Sonnenschein (kommt vor) auf die kleine Insel übergesetzt.

Viel besser und viel schöner. Hier konnten wir dann endlich ein bisschen Sonne tanken (durchgehend) während wir am Long Beach die Surfer beobachten durften.


Wir waren dann auch dreimal wieder tauchen wobei allerdings zweimal die Sicht unter aller S....




Dafür haben wir wieder unseren alten Bekannten Nemo getroffen (verfolgt uns wohl).

Irgendwann ging uns dann diese Postkarten-Idylle wieder auf die Nerven. Was tun? Natur. Also ab aufs Speedboot (bei ruhiger see :D) und Richtung Taman Negara (ältester Urwald der Erde). Die Busfahrt dauerte 7 Stunden und wir hatten einen Minibus für uns allein. Der Fahrer hat dann vermutlich im Angesicht des bevorstehenden F1 Grand Prix den Grenzbereich der Fahrdynamik ausgetestet. Auch überlebt. In Taman Negara wurden wir dann von dem Franzosen Liam und der Mexikanerin Sofia angesprochen (beide lagen auf den Perhentians, Long Beach neben uns wussten es aber nicht) ob wir nicht der kostenhalber mit ihnen zusammen für 2 Tage und eine Nacht in den Dschungel wollen. Gemäß unserer abenteuerlichen Veranlagung haben wir sofort zugesagt. Am nächsten Tag gings dann zusammen mit den beiden und unserem Guide Emy in die grüne Hölle.

5 Std. Marsch pro Tag quer durch den tiefsten Urwald.





Unsere vollen Konzentration galt dem "nicht auf die Fresse fallen" und dem Kampf gegen die Blutegel-Mafia. Andi war diesem Gegener einfach nicht gewachsen und musste geschätzte drei Liter an diese miesen Zeitgenossen abtreten während Benny (c'est moi) damit beschäftigt war alle Stund seine komplette Kleidung des überschüssigen Schweisses zu entledigen.

Also haben wir eigentlich ausser grün nicht viel gesehen. Leider haben sich ausser den Blutegeln fast sämtliche Waldbewohner vor uns verborgen. Lediglich riesige Ameisen, Jungle-trains (tausendfüssler) und eine Spinne sowie der ein oder andere Vogel haben unseren Weg gekreuzt. Das spannenste waren da schon die Pfoten Abdrücke von Tigern und Elefanten sowie Elefanten-Vekalien (spannend, oder?). Übernachtet haben wir in einer riesigen Höhle zusammen mit einer weiteren Gruppe.


Überlicherweise suchen wohl auch Elefanten diese Höhle als Unterschlupf auf was man deutlichen am Boden erkennen kann. Leider nicht als wir dort waren. Aber dennoch konnten wir dank des durch die Dickhäuter zertrampelten Bodens der Höhle in Kombination mit einer Taschenlampe der Höhle ein bisschen "Style" verleihen.

Am nächsten Tag ging es dann wieder weiter, grün, grün, grün...in Richtung Anlegestelle des Bootes. Spätestens auf der Bootsfahrt zurück war dann alles nass was einst trocken war. Zwischendrin gabs noch einen kurzen Zwischenstopp in einem Dorf der Ureinwohner (Orang Asli) wo wir unsere Jagkünste unter Beweis stellen durften.



Man munkelt, dass Andi vermutlich im Dschungel verhungern würde! ;) Das ganze war aber dank Liam, Sofia und vor allem Emy eine unvergessliche Erfahrung. Ein anderer Guide (Crecko) der uns mit dem Boot abgeholt hat, hat uns dann am Abend auf seine Geburtstagsfeier eingeladen. Am Tag drauf ging es dann wieder zurück nach Kuala Lumpur. Hier haben wir uns dann am ersten Abend mit Amy getroffen. Es hat wieder ähnliche Ausmaße wie beim letzten mal angenommen, zumal wir auf unserer nächtlichen Tour noch weitere Locals kennenlernen konnten die uns am nächsten Tag in ihr Hotel in dem sie arbeiten eingeladen haben. Gemäß unserer Verpflichtung konnten wir diese Einladung natürlich nicht ausschlagen. Also sind wir nach ein bisschen Sightseeing und Shopping zu dem Hotel aufgebrochen.






Dort angekommen stellen wir fest, dass drei begnadete (unfassbar) Sängerinnen natürlich nur in künstlerischer Hinsicht (NNNNNNOOOOOOOTTTTTTTTT!!!!) ihre Show zum besten geben während wir von unserem Freund Eddie am Keyboard per Mikrofon begrüsst werden. (Manchmal denkt man, man sitzt auf dem Präsentierteller und kommt der Situation nicht aus). Irgendwann, nach ein oder zwei Bier konnten wir uns dann aklimatisieren und genossen den Abend. Nach Schichtende unserer Freunde haben wir dann wieder KL bei Nacht durchstreift.


Am Tag drauf konnten wir uns dann geradeso aus dem Bett schälen um 40 Minuten vor Abflug am Flughafen einzutreffen ;) Aber wir durften noch mit! Ha! Also sind wir heute in Kuching, Borneo angekommen. Die nächsten zwei Tage steht wieder ein bisschen Natur auf dem Programm bis es dann bis zum 25.4 nur noch ans tauchen geht....Sooooo jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Auch diesmal möchten wir uns für die lange Wartezeit entschuldigen! Wir geloben auch diesmal wieder Besserung! Das war's für diese Episode, genießt die Zeit ohne uns! Bald (vielleicht) sind wir wieder da!

Bussal & Baba, Over & Out